Die Leistung unserer Computer, Laptops und Smartphones wächst jedes Jahr an. Während dies noch vor einigen Jahren die Computerbenutzung spürbar angenehmer und schneller gemacht hat, sind die absoluten Geschwindigkeiten inzwischen so groß, dass die meisten Personen sie gar nicht mehr voll ausnutzen können. Im Internet surfen, dabei Musik hören und nebenbei die Steuersoftware laufen lassen sind inzwischen dank Mehrkernprozessoren Alltag. Wer nicht gerade anspruchsvolle Computerspiele oder Videobearbeitung laufen hat, wird seinen Computer kaum völlig auslasten können. Die überschüssige Rechenleistung bleibt ungenutzt und ist verschwendete Energie. Zwar sind die Prozessoren auch sparsamer geworden und können sich je nach Anspruch verschieden Takten, doch wieso die freie Leistung nicht für sinnvolle Zwecke nutzen?

 

Das BOINC Projekt wurde gerade zu diesem Zweck ins Leben gerufen. In fast allen Forschungsbereichen ist massive Rechenkraft notwendig, um Simulationen laufen zu lassen, damit anspruchsvolle Probleme numerisch gelöst werden können. Gleichgültig ob es um die Entwicklung eines Krebsmedikaments, die Simulation der Belastbarkeit eines Stahlträgers oder der Suche nach Schwarzen Löchern im Weltlall gibt - überall kommen Supercomputer zum Einsatz. Leider sind diese monströsen Maschinen extrem teuer, sowohl in der Anschaffung, als auch im Unterhalt. BOINC möchte daher viele Computer von Privatpersonen, Firmen und öffentlichen Einrichtungen vernetzen, um so ein Rechennetzwerk aufzubauen. Jeder Computer erhält dann eine kleine Aufgabe, die er in seiner ungenutzten Zeit lösen kann. Die Ergebnisse sendet er wieder an das BOINC-Netzwerk, wo alle Aufgaben verteilt und die Ergebnisse wieder zusammengeführt werden. Damit hat nun jeder die Chance, seinen Computer einem guten Zweck zu Verfügung zu stellen und an der Lösung wichtiger Probleme mitzuarbeiten.

Nötig ist es dazu nur, sich den BOINC-Client herunterzuladen und zu installieren. Die Handhabung ist denkbar einfach. Man wählt ein Projekt aus, das man unterstützen möchte, stellt ein, wann der Computer dafür arbeiten kann und wie viel maximale Rechenlast man bereitstellen möchte. Die Software ist so angepasst, dass sie dann nur arbeitet, wenn gerade sehr wenig zu tun ist und andere Programme nicht gestört werden. Besonders bietet sich das an, wenn der Computer auch über Nacht laufen muss und fast nicht belastet wird, oder man gerade in der Mittagspause ist. Für jede erledigte Aufgabe werden dem Computer Punkte gutgeschrieben, die als Ansporn dienen sollen. So kann man auch Teams bilden, beispielsweise Schulklassen, Abteilungen in Firmen oder Vereine, sodass die Punkte der Nutzer anschließend zusammengezählt werden können.

Wer nun Interesse bekommen hat, teilzunehmen, sei auf die folgenden Links verwiesen:

 

Die Software ist für Windows, Linux und Mac verfügbar. Die Benutzersprache lässt sich beliebig auswählen, im Programm selbst kann man dann genauere Optionen einstellen, die selbsterklärend sind. Auch Auswertungen über die geleisteten Aufgaben können dort angezeigt werden.

 

 

 

Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:BOINC_logo_July_2007.svg. Urheber: Michal Krakowiak.