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Kommen wir zur Physik. Wie bekannt sein dürfte, basiert die Physik zu großen Teilen auf der Mathematik, ist diese doch die "Sprache der Physik". Der große Unterschied ist allerdings, dass die Physik nicht nur gedanklich stattfinden darf, sondern wir zu mathematischen Sätzen Entsprechungen in der wirklichen Welt suchen müssen. Viele Dinge, die wir in der Mathematik voraussetzen, können wir nicht weder vorfinden noch anwenden. Unendlich kleine und große Dinge werden wir in diesem Universum wohl nicht finden, um nur ein kurzes Beispiel zu nennen. dennoch leistet uns die Physik gute Dienste. Wir haben in der Mechnaik Bewegungsgesetze gefunden, die uns relativ gut etwas darüber sagen, wie schnell ein Auto fahren kann, wo ein geworfener Ball landen wird, oder wie man einen Motor konstruiert. Wichtig ist hier das Wort relativ: während in der reinen Mathematik berechnen oft exakt oder beliebig genau sind, müssen wir hier in der physikalischen Wirklichkeit Abstriche machen. Selbst wenn wir annehmen, dass die von uns aufgestellten bzw. vorgefundenen Naturgesetze korrekt sind, können wir Vorgänge nie perfekt beschreiben oder vorhersagen. Störgrößen gibt es immer, denn um eine perfekte Vorhersage machen zu können, würden wir Informationen über alle Teilchen eines Systems benötigen. Da es aber in der Realität auch kein abgeschlossenes System gibt, sondern wir eigentlich nur unser Universum als ein solches System auffassen können, müssten wir für perfekte Vorhersagen Informationen über alle Teilchen des Universums haben. Autsch! Da wir über solches Wissen nicht verfügen, müssen wir uns wohl mit Annäherungen zufrieden geben.

Was wir uns noch einmal verdeutlichen sollten: der Sprung von der Mathematik zur Physik ist riesig und etwa viel größer als der Sprung von der Physik zur Chemie. Mathematik ist ein gedankliches, theoretisches System, während die Physik reale Objekte beschreibt, die wir sehen, hören und anfassen können. Gut, ganz mag das nicht stimmen, denn niemand hat jemals ein Atom gesehen oder ein Elektron erfühlt. Trotzem gehen wir davon aus, dass gewisse "Dinge" irgendwie "existieren", was auch immer das nun heißen mag (besonders, wenn man subatomare Partikel meint). Ist dieser große Graben zwischen Gedanken und Dingen erst einmal überbrückt, ist der Rest relativ langweilig. Irgendwie können wir alle folgenden Wissenschaften auch als Spezialgebiete der Physik auffassen. Immerhin beschreibt die Physik das Verhalten der (kleinen) Dinge und alle anderen Wissenschaften bauen auf diesen Dingen (etwa Atomen) auf. Trotzdem mag es sinnvoll sein, die anderen Wissenschaften auszugliedern, immerhin schafft dies Ordnung und System.